Antwort ans ZDF zum Thema "Schwerhörige und DGS"

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei der Recherche zu barrierefreien Sendungen für unsere TV-Liste bin ich auf die folgende Seite zur Gebärdensprache gestoßen:

https://www.zdf.de/barrierefreiheit-im-zdf/sendungen-mit-gebardensprache-dgs-100.html


Dort wird behauptet: 

„Sie [die DGS] ist wohl das wichtigste Kommunikationsmittel schwerhöriger und gehörloser Menschen.“


Wie Sie selbst im gleichen Absatz schreiben, nutzen etwa 200.000 Menschen die DGS. Es gibt in Deutschland knapp 83.000 Gehörlose und rund zehn Millionen Schwerhörige. Das heißt, nur etwas mehr als ein Prozent aller Schwerhörigen beherrschen die DGS. Von daher ist Ihre Behauptung nicht zutreffend. 

Es ist wichtig sich klarzumachen, daß praktisch alle schwerhörigen Menschen lautsprachorientiert sind und mit der DGS nichts anfangen können, weil sie sie nicht beherrschen (dazu besteht - im Gegensatz zu Gehörlosen - keine unmittelbare Notwendigkeit). Dies gilt insbesondere auch für Menschen mit hochgradigem und an Taubheit grenzendem Hörverlust.

Löblicherweise untertiteln Sie bereits viele Sendungen, dennoch wünschen wir uns, mehr Sendungen mit Untertiteln zu sehen. Insbesondere auch Untertitel, die gesprochene Sachverhalte nicht abkürzen, sondern soweit wie möglich 1:1 wiedergeben, wie es auch in englischsprachigen Ländern und Sendungen üblich ist. Das ist auch im Deutschen möglich, wenn vielleicht nicht so weitgehend wie in der englischen Sprache, da Deutsch einfach etwas "länger läuft". Die UT-Ergebnisse stellen sich uns bisher als eine generelle Verkürzung der Inhalte dar und nicht nur dort, wo es für die Lesbarkeit notwendig ist.

Bitte informieren Sie die zuständigen Ressorte und Sachbearbeiter. Sie können sich jederzeit für Rückfragen an uns wenden (Adresse siehe Signatur).

Mit freundlichen Grüßen,