Bericht: HörSpaziergang - Kunstwerke im Stillen 

Das Bild zeigt eine Grabplatte, welche dem Maler Paul Ritter gewidmet ist. Die Platte ist mit Reliefs verziert, die verschiedene Motive sowie das Porträt des Künstlers zeigen. Am unteren Rand ist eine Künstlerpalette mit Pinseln abgebildet. In den Farbtöpfen werden in Gebärdensprache die Buchstaben seines Vor- und Nachnamens gezeigt. Die Lebensdaten, 1829-1907, sind ebenfalls dort vermerkt.
Bildrechte SHS-ELKB

Bei unserem Spaziergang über den Johannisfriedhof in Nürnberg am 31.07.2025 besuchten wir das Grab des tauben Künstlers Paul Ritter. In diversen Übungen zu auditiven und kommunikativen Fähigkeiten haben wir uns mit der Kunst und der Persönlichkeit Paul Ritters auseinandergesetzt.

Paul Ritter war ein Künstler aus Nürnberg. Er machte sich in der Kunstwelt mit Malerei, Kupferstichen und Druckgrafiken einen Namen. Dabei dokumentierte er unter anderem das Nürnberger Stadtbild und historische Szenen aus Nürnberg. Eines seiner bekanntesten Werke ist „Die Einbringung der Reichskleinodien in Nürnberg (1424)”.

Er besuchte die damals noch sogenannte Taubstummenschule in Nürnberg und gründete einen Taubstummenverein, den er auch leitete. (Anmerkung zum Begriff „Taubstumm“: Der Begriff „Taubstumm“ gilt heute als diskriminierend!)

In Nürnberg ist übrigens eine Schule nach ihm benannt (Paul-Ritter-Schule).

Wir möchten dem besonderen Epitaph seines Grabes noch einige Zeilen widmen. Das Grabdenkmal wurde auf Initiative der Bayerischen Gehörlosenseelsorge (EGG), der Altstadtfreunde Nürnberg und des Fördervereins Kulturhistorisches Museum Nürnberg vom Nürnberger Epitaphienkünstler Tom Haydn geschaffen. Auf dem Grab sind einige Werke Ritters zu sehen, außerdem sein Abbild und eine Malerpalette mit seinem Namen in Fingeralphabet der Deutschen Gebärdensprache.

Wir freuen uns auf den nächsten HörSpaziergang!