Neuer Beauftragter für Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Landeskirche Bayern wird Pfarrer Paul Streidl. Der 52-Jährige tritt seine neue Aufgabe am 1. September an. Er wird damit Nachfolger von Pfarrer Rolf Hörndlein, der die Funktion seit 2007 wahrnahm und zum 1. August in den Ruhestand gegangen ist.
Die Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Landeskirche wendet sich an die von Schwerhörigkeit und Ertaubung direkt Betroffenen und ihre unmittelbaren Bezugspersonen, an kirchliche Mitarbeitende und die allgemeine Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist die Schaffung guter Rahmenbedingungen für ein gutes Verstehen der frohen Botschaft des Evangeliums bei gehörgeschädigten Menschen sowie deren Begleitung. Die Schwerhörigenseelsorge unterstützt somit die landeskirchliche Arbeit und ihre Strukturen, Einrichtungen und Dienste sowie die Gemeindearbeit vor Ort.
Pfarrer Paul Streidl ist von Geburt an von hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit betroffen und kann sich von daher besonders gut in die Bedürfnisse von Gehörlosen und Schwerhörigen einfühlen. „Das Thema Schwerhörigkeit ist bei vielen Betroffenen immer noch mit Scham behaftet“, so Streidl. Es führe teilweise zu starken psychosozialen Belastungen. Um dies zu ändern, bedürfe es auch des kirchlichen Engagements. Streidl will die bisherige Arbeit der evangelischen Schwerhörigenseelsorge fortführen und weiterentwickeln. „Dazu gehört auch die Frage, in welcher Form wir die Dekanate und Gemeinden künftig unterstützen können“, so Streidl. Hinzu kommt die digitale Kommunikation. „Die Möglichkeiten der neuen Medien und Netzwerke spielen eine zunehmend wichtigere Rolle auch in der Seelsorge“. Dies soll in der Seelsorge für Schwerhörige verstärkt genutzt werden.
In der Schwerhörigenseelsorge war Streidl bereits als Dekanatsbeauftragter in Passau und München engagiert. Nach dem Theologiestudium in München und Berlin absolvierte er das Vikariat in Olching. Danach war er Pfarrer in St. Johannes Passau und der Lätaregemeinde in München-Perlach. In der Lätaregemeinde wird Streidl weiterhin als Gemeindepfarrer tätig sein.