Die letzten Monate wurde unser Leben auf den Kopf gestellt. Plötzlich gilt es Abstand zu halten, soziale Kontakte auf ein Minimum zu beschränken, Veranstaltungen und Termine wurden abgesagt & vielerorts gilt die Maskenpflicht. Das fordert nicht nur unsere Psyche und unser Wohlbefinden heraus, sondern auch unser Gehör!
In der Regel wird unser Gehör täglich trainiert. Beim Einkaufsbummel am Markt, beim Spaziergang durch die Stadt, im Wartezimmer beim Arzt, beim Kinobesuch, bei der Fahrt in U-Bahn, beim Konzertbesuch oder beim Treffen mit ihren Liebsten und Bekannten - ständig wechseln die Geräusche in unserer Umgebung und bringen so stets neue Reize an unser Hörzentrum. Doch in Zeiten der COVID-19-Prävention und des Lockdowns erfolgte die soziale Isolation. Der wenige soziale Kontakt kann nicht nur zu Einsamkeit und Traurigkeit führen, sondern auch unser Gehör negativ beeinflussen.
Das Ausbleiben ständig wechselnder Reize führt zu einer sogenannten „Hörentwöhnung“. Das Hörzentrum gerät also außer Übung. Das Problem: Umso länger die Hörentwöhnung dauert, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen der Hörentwöhnung.
Mit den ersten Lockerungen begeben wir uns vielleicht wieder mehr in unser altes Leben zurück und treffen uns wieder mit der Familie oder machen einen Spaziergang durch die Stadt. Vielleicht haben Sie dabei das Gefühl, dass das Hören so anstrengend ist. Sie sind schnell müde und erschöpft und fragen sich, ob das vor Corona auch schon so schlimm war. Sie nehmen sich vor mehr Hörpausen zu gönnen, denn das Hören ist so anstrengend. Sie ziehen sich wieder zurück. Dies wiederum führt dazu, dass Sie sich sozial mehr isolieren…und damit wird eine weitere Hörentwöhnung begünstigt.
Aber es gibt gute Nachrichten: Der Hörentwöhnung und der sozialen Isolation kann gezielt entgegengesteuert werden.