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27-Jährige nach antiisraelischen Ausschreitungen angeklagt

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
27-Jährige nach antiisraelischen Ausschreitungen angeklagt evde_m_admin Mi., 21.02.2024 - 15:28

Berlin (epd). Die Berliner Staatsanwaltschaft hat eine 27-jährige Frau wegen der mutmaßlichen Aufforderung zu Ausschreitungen in Berlin-Neukölln im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt angeklagt. Vorgeworfen werden der Frau vier zwischen August 2022 und Oktober 2023 begangene Taten, wie die Anklagebehörde am Mittwoch in Berlin mitteilte. Konkret geht es um das Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, Volksverhetzung, Gewaltdarstellung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten und deren Billigung.

Die Deutsche soll demnach am 18. Oktober über mehrere Stunden auf ihrem Instagram-Account dazu aufgerufen haben, „Neukölln zu Gaza umzuwandeln und alles anzuzünden und zu plündern“ und sich mit Steinen und Schlagstöcken auszustatten, um Polizeikräfte anzugreifen, so die Anklagebehörde. Tatsächlich sei es in der Folgenacht dann auch zu schweren Ausschreitungen und Brandstiftungen gekommen. Später soll die Frau Videos davon gepostet und zu weiteren Straftaten aufgerufen haben.

Bereits am 8. August 2022 soll sie zudem auf demselben Account ein Bild einer Gruppe von Juden mit israelischer Flagge mit den Worten „ein Selbstmordattentat wäre lobenswert“ kommentiert haben. Am 7. Oktober 2023 soll sie ein Bild eines in einer Blutlache liegenden israelischen Soldaten als Billigung und Unterstützung des Angriffs der Hamas auf Israel gepostet haben.

Die Frau wurde laut Staatsanwaltschaft bereits am 15. November 2023 verhaftet. Weil sie die Taten gestanden habe, sei sie von einer Untersuchungshaft verschont worden.

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Neue katholische Friedensethik sucht Antwort auf Gewalt in der Welt

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
Neue katholische Friedensethik sucht Antwort auf Gewalt in der Welt evde_m_admin Mi., 21.02.2024 - 15:17

Augsburg (epd). Die katholischen deutschen Bischöfe haben ein friedensethisches Grundlagendokument vorgelegt. „Gewalt wird auf unabsehbare Zeit zu unserer Wirklichkeit gehören“, wird in dem am Mittwoch auf der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Augsburg vorgestellten Wort „Friede diesem Haus“ eingeräumt. Dies dürfe jedoch nicht „dazu verleiten, uns an die Gewalt zu gewöhnen und uns resigniert mit ihr abzufinden.“

Das Wort „Friede diesem Haus“ stehe in der Tradition der katholischen Sozial- und Friedenslehre und wolle Antworten auf grundlegende friedensrelevante Themen geben, teilte die Bischofskonferenz weiter mit. Die Bischöfe plädieren darin für einen umfassenden Sicherheitsbegriff, der auch ökonomische, ökologische, kommunikative, soziale und kulturelle Dimensionen der Sicherheit und des Friedens einbeziehe.

„Wir sind nicht blauäugig“, erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing. Der Einsatz militärischer Gewalt bleibe als „Ultima Ratio, als letztes Mittel möglich oder kann sogar geboten sein, wenn Staaten oder Bevölkerungsgruppen auf schwerwiegendste Weise mit Gewaltmaßnahmen konfrontiert werden, vielleicht sogar um ihr Überleben fürchten müssen“, sagte der Limburger Bischof. Aber auch die Gegengewalt unterliege ethischen Begrenzungen, „die wir als Kirche zur Sprache bringen müssen“.

Die heutige Welt sei „spannungsreicher, unübersichtlicher, gefährlicher und gewaltsamer“ als jene um die Jahrtausendwende, als das Bischofswort zum „Gerechten Frieden“ (2000) erschien, hieß es weiter. Die katholischen Bischöfe werben in ihrem neuen Wort für friedensschaffende Maßnahmen. Dazu gehören Gewaltüberwindung durch internationales Recht, Gewaltabwehr durch Selbstverteidigung im Rahmen der rechtlichen und moralischen Grenzen sowie ethische Grenzen der Rüstungspolitik. Weitere Aspekte seien gerechtere globale Wirtschaftsbeziehungen und der Einsatz für mehr Klimagerechtigkeit.

Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen wird in dem neuen Friedens-Dokument auf die beiden Grundformen christlicher Auseinandersetzung mit militärischer Gewalt eingegangen, auf den Spagat zwischen christlichem Pazifismus und bedingter Gewaltlegitimation, hieß es weiter. Die Bischöfe werben für einen Dialog zwischen den in der Friedensethik vertretenen Ansätzen, „ohne deren Unterschiede verleugnen zu wollen“. Alle Stränge verfolgten ein Ziel: die Minimierung und Überwindung von Gewalt.

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre friedensethischen Positionen überdenken. Eine überarbeitete Friedensethik soll bis November 2025 vorliegen. Die letzte entsprechende Denkschrift ist von 2007.

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NRW hat 300 Patienten aus der Ukraine aufgenommen

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
NRW hat 300 Patienten aus der Ukraine aufgenommen evde_m_admin Mi., 21.02.2024 - 15:14

Düsseldorf (epd). Rund 300 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine hat Nordrhein-Westfalen seit Beginn des russischen Angriffskriegs aufgenommen. Insgesamt seien bis zum 14. Februar etwa 1.000 Menschen zur medizinischen Versorgung und Rehabilitation aus der Ukraine nach Deutschland verlegt worden, teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Von allen 16 Bundesländern habe NRW mit Abstand die höchste Zahl an ukrainischen Patientinnen und Patienten aufgenommen.

Nordrhein-Westfalen habe sich als einziges Bundesland bereit erklärt, auch in größerer Zahl Krebspatientinnen und -patienten aus der Ukraine aufzunehmen, betonte das Ministerium. Etwa 100 der hier aufgenommenen Menschen seien aus diesem Grund in Behandlung. Die Verteilung der Patienten erfolgt in Deutschland nach dem „Kleeblattkonzept“. Dabei sind die 16 Bundesländer in fünf Regionen aufgeteilt, die Region „West“ besteht allein aus NRW.

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Hilfsorganisation warnt vor tödlichen Folgen der EU-Migrationspolitik

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
Hilfsorganisation warnt vor tödlichen Folgen der EU-Migrationspolitik evde_m_admin Mi., 21.02.2024 - 15:07 Jeden Tag versuchen Flüchtlinge und Migranten, in die EU zu gelangen. Der Alltag an den Grenzen ist laut "Ärzte ohne Grenzen" von Gewalt bestimmt - mit teils tödlichen Folgen für die Schutzsuchenden.

Frankfurt a.M., Genf (epd). Gewalt und Abschreckung bestimmen laut „Ärzte ohne Grenzen“ den Alltag an den europäischen Außengrenzen. Die Ergebnisse einer Untersuchung zeigten, dass die Politik der EU gegenüber Flüchtlingen und Migranten zunehmend auf Gewalt beruhe und von einer „entmenschlichenden Rhetorik“ begleitet werde, kritisierte die Hilfsorganisation am Mittwoch.

Der Internationale Präsident von „Ärzte ohne Grenzen“, Christos Christou, rief zu einer würdevollen Behandlung Schutzsuchender auf. Es brauche eine Politik, „in der die Würde der Menschen an erster Stelle steht“, sagte Christou dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die weltweit tätige Hilfsorganisation dokumentiert in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht die Gewalt gegen Flüchtlinge in Migranten in zwölf europäischen und afrikanischen Ländern, darunter Polen, Griechenland, Serbien, Niger und Libyen.

In dem Report werden unter anderem die Zustände in libyschen Haftlagern angeprangert. Dort eingesperrte Flüchtlinge und Migranten berichteten von Schlägen, sexualisierten Übergriffen und Folter. Die Hilfsorganisation kritisierte, dass die EU die libysche Küstenwache unterstütze, die Menschen auf dem Mittelmeer aufgreife und in die Haftanstalten bringe.

„Ärzte ohne Grenzen“-Präsident Christou sagte, die oberste Priorität der europäischen Asylpolitik sei die Abwehr von Migranten und Geflüchteten. In Libyen herrschten „katastrophale Verhältnisse“ und es gebe eine „totale Missachtung der Menschenrechte“. Menschen auf der Flucht würden an Orten festgehalten, in denen es kaum Zugang zu Wasser oder Nahrung gebe.

In dem 84-seitigen Report werden auch illegale Zurückweisungen an den EU-Außengrenzen, sogenannte Pushbacks, angeprangert. An den Grenzen von Griechenland, Bulgarien, Ungarn und Polen hätten Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ Menschen behandelt, die bei solchen Pushbacks verletzt worden seien.

Insgesamt habe die Hilfsorganisation zwischen August 2021 und September 2023 an den EU-Grenzen mehr als 28.000 Menschen behandelt und versorgt, hieß es. Die Flüchtlinge und Migranten seien durch Pushbacks, die Grenzwälle und wegen fehlender Such- und Rettungseinsätze verletzt worden. Mit mehr als 2.000 Kilometern Grenzzäunen, Stacheldraht, Überwachungskameras und Drohnen versuchten die EU und ihre Mitgliedsstaaten, Menschen „auszusperren und abzuschrecken“.

Auch innerhalb der Europäischen Union werden Flüchtlinge und Migranten dem Bericht zufolge weiter ausgeschlossen. In Frankreich etwa hätten Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ Hunderte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Migranten unterstützt, die keinen Zugang zu staatlichen Leistungen hätten.

Die derzeitige Politik führe dazu, dass viele Schutzsuchende auf gefährlichere Routen ausweichen, sagte „Ärzte ohne Grenzen“-Präsident Christou - „und deshalb ist die Migration so tödlich geworden“.

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Menschenrechtler: Auslagerung von Asylverfahren "brandgefährlich"

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
Menschenrechtler: Auslagerung von Asylverfahren "brandgefährlich" evde_m_admin Mi., 21.02.2024 - 15:04 Angesichts hoher Flüchtlingszahlen wird über Möglichkeiten einer Begrenzung des Zustroms diskutiert. Bund und Länder einigten sich bereits auf eine Senkung der Sozialleistungen. Vorschläge für Asylverfahren in Drittländern sorgen für Kritik.

Berlin (epd). Mit Blick auf Vorschläge, Asylverfahren in außereuropäische Drittstaaten zu verlegen, warnen Menschenrechtsorganisationen vor den rechtlichen Folgen. Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Karl Kopp, sagte am Mittwoch in einem Online-Gespräch, „was in Deutschland und in der EU diskutiert wird, sind Teilausstiege aus dem Flüchtlingsschutz oder die Abschaffung des individuellen Asylrechts“. Vorschläge der CDU in diesem Zusammenhang seien „brandgefährlich“. Kopp warf der CDU vor, bestehendes Europarecht schleifen zu wollen.

Die Referentin für Asylrecht und -politik bei Amnesty International, Sophie Scheytt, appellierte an die Bundesregierung, „menschenfeindlichen Scheinlösungen nicht auf den Leim zu gehen“. Amnesty habe alle Modelle untersucht, die im vergangenen Jahrzehnt umgesetzt oder mit Drittstaaten ernsthaft verhandelt wurden. Die Analyse zeige, dass keines dieser Modelle umsetzbar sei.

Bei den Modellen für eine Auslagerung der Verfahren seien viele völkerrechtliche Fragen offen. Das geplante Migrationsabkommen zwischen Italien und Albanien bezeichnete Scheytt als rechtswidrig, weil es zu einer willkürlichen Inhaftierung Schutzsuchender ohne Einzelfallprüfung führe. Offen sei außerdem, warum eine Abschiebung abgelehnter Asylsuchender aus Albanien leichter sein soll als aus Italien oder wie vulnerable Gruppen geschützt werden sollen.

Auch nach der geplanten Reform des EU-Asylsystems werde es nicht möglich sein, Asylverfahren auszulagern, erklärte Scheytt. Das europäische Recht sehe „keine extraterritoriale Anwendung vor“, fügte sie hinzu. Überdies würde weder das Memorandum zwischen Italien und Albanien noch ein entsprechendes Abkommen zwischen Großbritannien und Ruanda den gewünschten Abschreckungseffekt erzielen.

Zudem fänden rund 80 Prozent der Schutzsuchenden weltweit in Nachbarländern Zuflucht. „Die europäische Wahrnehmung, alle Flüchtenden kämen nach Europa, ist ein Trugschluss“, kritisierte Scheytt. Europa nehme lediglich einen Bruchteil der weltweit Schutzsuchenden auf. „Es ist kein Grund ersichtlich, warum Nachbarstaaten im globalen Süden noch mehr Verantwortung beim Flüchtlingsschutz übernehmen sollten“, fügte sie hinzu.

Die rechtspolitische Sprecherin von Pro Asyl, Wiebke Judith, betonte, nötig sei ein in ganz Europa funktionierendes Schutzsystem. Wenn es sichere Zugangswege gäbe, würden die Menschen diese auch nutzen, sagte sie mit Blick auf gefährliche Fluchtrouten beispielsweise über das Mittelmeer. Sie kritisierte eine „Fiktion der Nicht-Einreise“, die nach der geplanten Reform des Asylsystems künftig an den EU-Außengrenzen gelten solle: „Man kann nicht fingieren, dass die Menschen nicht da sind.“

Sobald ein Staat Hoheitsgewalt ausübe, sei die europäische Menschenrechtskonvention anwendbar. Diese müsse Italien auch in Albanien einhalten, wenn es dort Menschen für europarechtswidrige Asylverfahren festhalte, betonte Judith. Auch könne das EU-Asylrecht nicht in außereuropäischen Drittstaaten angewendet werden. Entsprechend seien die Pläne Italiens rechtswidrig.

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Bei Traunsteiner Missbrauchsprozess weiterhin kein Ende in Sicht

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
Bei Traunsteiner Missbrauchsprozess weiterhin kein Ende in Sicht evde_m_admin Mi., 21.02.2024 - 14:22

Traunstein (epd). Im Zivilprozess vor dem Landgericht Traunstein gegen das Erzbistum München und Freising um Schmerzensgeld für einen Missbrauchsbetroffenen ist am Mittwoch ein sogenannter Hinweisbeschluss ergangen. Man wolle das bei einem Sachverständigen in Auftrag gegebene Gutachten abwarten, teilte das Gericht mit. Erst danach werde das Verfahren fortgeführt. Die Prozesspause erklärte das Gericht in seiner Mitteilung auch damit, dass man keine weiteren Zeugen anzuhören habe. Ein benannter Zeuge sei dauerhaft erkrankt, bei den weiteren beiden Zeugen sei der Aufenthalt nicht bekannt.

Anfang Januar hatte ein vom Gericht bestellter Sachverständiger die mündliche Verhandlung verfolgt. Dieser Experte soll nun ein Gutachten dazu erstellen, ob die Sucht- und psychischen Probleme des Betroffenen auf den Missbrauch durch den früheren Priester Peter H. zurückzuführen sind. Der Sachverständige benötigt nun offenbar mehr Zeit als zunächst gedacht.

Im Juni 2022 hatte Andreas Perr, ein Opfer des Missbrauchstäters und früheren Priesters Peter H., eine Feststellungsklage am Landgericht Traunstein eingereicht. Diese hatte bundesweit und auch international für Aufmerksamkeit gesorgt, denn die Klage richtete sich ursprünglich nicht nur gegen das Erzbistum München und Freising, sondern unter anderen auch gegen den früheren, inzwischen verstorbenen Papst Benedikt XVI. Das Verfahren gegen den Papst wurde abgetrennt und vorübergehend ausgesetzt, weil bisher keine Erben ermittelt werden konnten. Der Betroffene fordert 300.000 Euro Schmerzensgeld vom Erzbistum.

Das Erzbistum hatte diese Forderung am ersten mündlichen Verhandlungstag im Juni 2023 abgelehnt und eine Abweisung der Klage des Mannes beantragt. Man sei aber „zu einer angemessenen Lösung“ und Schmerzensgeldzahlung bereit, teilte das Erzbistum damals mit. Die Vorsitzende Richterin der 5. Zivilkammer, Elisabeth Nitzinger-Spann, hatte zu Beginn der Verhandlung „dem Grunde nach“ den Anspruch des Klägers auf Schmerzensgeld bejaht.

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Margot Käßmann spricht auf Friedensdemo

evangelisch.de 2 months 2 Wochen ago
Margot Käßmann spricht auf Friedensdemo GEPCORE_EVDE_SYNC Mi., 21.02.2024 - 13:45 epd-bild/Meike Boeschemeyer Bei der Friedensdemonstration am 24. Februar 2024 auf der Frankfurter Hauptwache wird Margot Käßmann als Rednerin auftreten. (Archivfoto) Protestaktion in Frankfurt Am Samstag, 24. Februar, jährt sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Zu diesem Anlass rufen Aktivist:innen zur Friedensdemonstration auf die Frankfurter Hauptwache. Als Rednerin dabei: Margot Käßmann.

Die EKHN veröffentlichte am heutigen Mittwoch, 21. Februar, eine Pressemitteilung zu der Protestaktion auf ihrer Website. Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Käßmann engagiere sich als bekennende Pazifistin für Frieden und werde deshalb als einer der Sprecher:innen während der Demonstration zum Motto "Stoppt das Töten in der Ukraine" auftreten, heißt es. 

"Die Idee war, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann. Das sieht im Moment gar nicht danach aus. Die Frage ist doch: Muss man nicht andere Strategien für den Frieden finden? ", sagte Margot Käßmann in dem Podcast "1 Thema, 3 Köpfe" des Bayerischen Rundfunks am 12. November 2023. So plädiert sie dafür, nicht nur über Militär-Strategien zu diskutieren, sondern auch über Diplomatie-Strategien.

Am 24. Februar 2022 ließ der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine beginnen, der bis heute andauert. Mindestens 10.378 Todesopfer in der ukrainischen Zivilbevölkerung hat es laut dem UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) bis zum 31. Januar 2024 gegeben.

Der Demonstrationszug startet am Samstag um 14 Uhr an der Frankfurter Hauptwache und führt bis zum Opferdenkmal an der Gallusanlage. Zu den Organisatoren der Demo gehören unter anderen Pax Christi, Die Linke, und die Martin-Niemöller-Stiftung.

Mehr zu Friedensbewegung Protestaktion in Frankfurt Margot Käßmann spricht auf FriedensdemoAm Samstag, 24. Februar, jährt sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zum zweiten Mal. Zu diesem Anlass rufen Aktivist:innen zur Friedensdemonstration auf die Frankfurter Hauptwache. Als Rednerin dabei: Margot Käßmann. Kirchliche Initiative "Ohne Rüstung Leben" gegen Eurofighter für Saudi-Arabien "Ohne Rüstung Leben" hält die geplante Lieferung von Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter nach Saudi-Arabien für falsch. Ihr Protest wird von pax christi und der "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel" unterstützt. Demo Frieden Friedensbewegung Friedensethik Krieg Protest Russland Ukraine Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Margot Käßmann
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Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta?

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta? GEPCORE_EVDE_SYNC Fr., 16.02.2024 - 10:30 privat Kreisjugendpfarrerin Johannetta Cornell findet, dass Fasten "so eine Art Frühjahrsputz" für unser Inneres sein sollte. 7 Wochen ohne Johannetta Cornell (44) ist seit zwei Jahren Kreisjugendpfarrerin der Evangelischen Kirche in Potsdam. Sie leitet die evangelische Jugendarbeit mit und für Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren. Zum Beginn der Fastenzeit hat evangelisch.de sie gefragt, was beim Fasten eigentlich alles geht. Ihre überraschende Antwort: Nicht nur um den Verzicht.

evangelisch.de: Johannetta, wie hältst du es mit dem Fasten?

Johannetta Cornell: Mir gefällt die Idee, dass es so eine Art Frühjahrsputz ist. Ich überlege mir, was in meinem Inneren viel Raum einnimmt und neu angeordnet werden will. Diese Dinge, die über die vergangenen Wintermonate in mir gewachsen sind, schaue ich an und frage: Werfe ich euch komplett raus oder nur für eine gewisse Zeit und was ergibt sich da für neuer Raum? Raum für eine spirituelle Begegnung mit Gott? Ich schaffe Raum, um auf seine Stimme zu hören und in eine neue Tiefe zu kommen.

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Es gibt unterschiedliche Arten zu fasten.

Ja, der eine verzichtet auf Genussmittel, dazu gehört nicht nur Schokolade, sondern auch bewegte Bilder, social media oder auch die Zeiten, die sehr stark mit Arbeit besetzt sind. Hier muss ich lernen, mich abzugrenzen und zurückzufahren. Für mich bedeutet Fasten aber auch, bestimmte Verhaltensmuster von mir zu hinterfragen. Das kann eine Anfechtung sein. Im biblischen Kontext spricht man von der Versuchung. Man wird versucht, andere Menschen zu beneiden oder tut Dinge lieber nur für sich alleine. 

Das führt uns zum Motto der diesjährigen Fastenaktion.

Cornell: Genau, in diesem Jahr gilt das Motto "Ey, komm mal rüber". Das heißt für uns, mehr im Team zu denken oder Menschen in Not zu sich einzuladen.

Das klingt erst mal gar nicht nach Fasten. 

Cornell: Ich finde es aber total spannend, dass man eher Dinge mehr tut als das man sie lässt. Dass man also nicht verzichtet. Das Ziel ist es: Um in Begegnung mit Gott zu kommen, öffne ich mich für andere.

Es geht aber auch in Stille?

Cornell: Ja, das ist dieses Jahr zwar nicht meine Art des Fastens, aber natürlich auch möglich. Man geht vielleicht jeden Tag 20 Minuten in die Stille. Das bedarf ein bisschen Übung, insofern ist es gut, dass das Ganze sieben Wochen dauert. Am Anfang fällt es schwer, in diese Stille zu finden. Es fällt aber mit jedem Tag und mit jeder Woche einfacher, weil man dann Übung darin bekommt, den Gedanken zu erlauben zu gehen, die sich nach vorne drängen und sie loszulassen. Man kann sich einen Bibelvers vorlegen und die Konzentration immer wieder auf ihn lenken und über ihn meditieren. Das ist ehrlich gesagt eine Art des Luxus. Es ist eine Kraft, aus der man im Alltag schöpfen kann. Ich kann mich dann auf das besinnen, was mir Kraft und Liebe gibt, wenn ich mich zum Beispiel mit dem Bibelvers aus dem 2. Timotheus beschäftige: 

"Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit."

Es gibt aber auch Alternativen. Jeder muss einen eignen Weg finden. Für manche ist es besser, spazierenzugehen. Bevor man ins Bett geht, dreht man noch einmal eine kleine Runde für sich. Aber ich würde diese Zeit jetzt auch nicht gleich wieder so vollstopfen, sondern es auch einmal aushalten, dass 20 Minuten lang nichts passiert und Vertrauen haben, dass sich in dieser Zeit eben doch etwas ereignet.

Lassen sich deine jungen Gemeindemitglieder auf das Fasten ein?

Cornell: Ich habe sie am Aschermittwoch über social media gefragt: Habt ihr euch schon entschieden, ob ihr fasten wollt? Ein Mädchen schrieb zurück, dass sie jede Woche etwas anderes fastet. Das fand ich interessant. Sie schrieb: Die erste Woche ohne Zucker, die zweite Woche ohne Gluten, die dritte ohne Insta und die letzte weiß ich noch nicht. Das fand ich süß, denn eigentlich sind es ja sieben Wochen.

Mehr zu 7 Wochen Ohne 2024 7 Wochen ohne Wie hältst du es mit dem Fasten, Johannetta?Fastenzeit ist Zeit des Verzichtes? Nicht unbedingt, findet Johannetta Cornell, die Kreisjugendpfarrerin der evangelischen Kirche in Potsdam. Ohrenweide Podcast Irgendwo zugestiegenOhrenweide Folge 1411. Helge Heynold liest: Irgendwo zugestiegen - von Andreas Malessa. 7 Wochen Ohne 2024 Fasten
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Senegal: Verfassungsgericht erklärt Wahlverschiebung für rechtswidrig

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Senegal: Verfassungsgericht erklärt Wahlverschiebung für rechtswidrig evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 10:07

Nairobi, Dakar (epd). Das Verfassungsgericht im Senegal hat die Verschiebung der Präsidentschaftswahl für rechtswidrig erklärt. In seinem am Donnerstagabend veröffentlichten Urteil zur Aufschiebung der eigentlich für Ende Februar anstehenden Abstimmung befand das Gericht das Dekret von Präsident Macky Sall dazu für nichtig. Zugleich nannten die Richter eine Gesetzesvorlage des Parlaments für einen neuen Wahltermin im Dezember gesetzeswidrig.

Nur das Verfassungsgericht habe das Mandat, eine Wahl zu verschieben, hieß es in der Erklärung, und auch nur im Falle des Todes oder Rückzugs eines Kandidaten. Das Gericht erklärte weiter, dass der ursprüngliche Wahltermin am 25. Februar zwar unmöglich eingehalten werden könne, hält die Regierung und die zuständigen Behörden aber dazu an, die Wahl so bald wie möglich abzuhalten und zwar vor dem Ablauf von Salls Mandat am 2. April.

Wahlkampfveranstaltungen fanden nicht mehr statt, seit Sall am 3. Februar die Wahl abgesagt hatte. Mehrere Oppositionskandidaten und -politiker wurden bei den seitdem stattfindenden Protesten verhaftet. Am Donnerstag wurden mehrere von ihnen wieder freigelassen. Amnesty International kritisierte eine unverhältnismäßige Polizeigewalt gegen die Demonstrierenden. Mindestens drei Menschen seien bei Protesten vergangene Woche getötet worden.

Der Senegal befindet sich in einer schweren politischen Krise, die schon vor Salls Entscheidung zur Verschiebung der Wahl begonnen hat. Nur 20 der insgesamt 79 Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen, die ihre Unterlagen eingereicht hatten, wurden zur Wahl zugelassen, dagegen gab es bereits Proteste. Bereits seit Jahren drangsaliert die Regierung die Opposition im Land, hunderte Aktivisten und Oppositionspolitiker sind im Gefängnis.

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Bischof Karl-Hinrich Manzke geht in den Ruhestand

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Bischof Karl-Hinrich Manzke geht in den Ruhestand evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 09:45

Bückeburg (epd). Nach 14-jähriger Amtszeit wird der evangelische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (66) aus Bückeburg am 24. Februar mit einem festlichen Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Der promovierte Theologe steht seit 2009 an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe an der Grenze von Niedersachsen zu Nordrhein-Westfalen.

Neben seinen Aufgaben vor Ort war Manzke auch auf Bundesebene tätig: als Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Beauftragter des Rates der EKD für die Seelsorge an der Bundespolizei. Deswegen sind für den Gottesdienst auch Grußworte aus dem Bundesinnenministerium und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz angekündigt.

Der Leitende VELKD-Bischof Ralf Meister aus Hannover wird Manzke dabei offiziell von seinen Aufgaben entpflichten. Zu den weiteren Gästen aus Politik, Gesellschaft und Religion gehören unter anderem Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs aus Hamburg. Beide wollen Grußworte sprechen.

Der Bischof war am 13. Februar 66 Jahre alt geworden. Zu seinem Nachfolger wurde der bayrische Pfarrer Oliver Schuegraf (54) gewählt, der bislang als Oberkirchenrat für das Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in Hannover tätig ist.

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Gemeinde Kürten darf AfD-Kreisverband Bürgerhaus nicht verweigern

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Gemeinde Kürten darf AfD-Kreisverband Bürgerhaus nicht verweigern evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 09:23

Münster (epd). Die rheinische Gemeinde Kürten muss dem AfD-Kreisververband Rhein-Berg ihr kommunales Bürgerhaus für eine Parteiveranstaltung vermieten. Das hat das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen am Donnerstagabend entschieden. Dem AfD-Kreisverband stehe ein Anspruch auf Nutzung des Bürgerhauses zu, heißt es in dem am Freitag veröffentlichen Beschluss des Gerichts (AZ: 15 B 144/24). Dass die Veranstaltung voraussichtlich von Gegendemonstrationen begleitet wird, reiche als Begründung für eine Ablehnung nicht aus.

Damit wurde eine Beschwerde der Kommune gegen eine Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln abgewiesen. Das hatte am Mittwoch einem Eilantrag des AfD-Kreisverbandes stattgegeben. Die Gemeinde hatte der Partei das Gebäude für eine am Freitagabend geplante Veranstaltung verweigert. Zur Begründung führte sie unter anderem an, der Antragsteller sei der Kreisverband einer politischen Partei und keine in Kürten ansässige Ortsgruppe.

Laut der Entscheidung des 15. Senats des Oberverwaltungsgerichts bewegt sich der geplante „Populistische Ascherfreitag“ in Kürten jedoch innerhalb der bisherigen Vergabepraxis. So habe die Gemeinde dem AfD-Kreisverband erstmals im Jahr 2022 für eine Veranstaltung zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen vermietet und auch die erneute Reservierungsanfrage positiv beantwortet. Darüber hinaus sei das Bürgerhaus in der Vergangenheit auch dem Kreisverband CDU Rheinisch-Bergischer Kreis zur Abhaltung zweier Kreisparteitage überlassen worden.

Im Kürtener Bürgerhaus soll am Freitagabend ein „Ascherfreitag“ mit dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, stattfinden. Eine Gegendemonstration ist geplant, zu der die Polizei mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.

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Friedensverband fordert Initiativen zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg

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Friedensverband fordert Initiativen zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 09:20

Bonn (epd). Zum zweiten Jahrestag der russischen Offensive in der Ukraine beobachtet die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) mit großer Sorge den anhaltenden Krieg und die steigenden Opferzahlen. In einer am Freitag in Bonn veröffentlichten Erklärung stellt sich der AGDF-Vorstand daher nachdrücklich hinter alle Initiativen für Verhandlungen über einen Waffenstillstand und Schritte auf dem Weg zu einer Friedenslösung.

Es drohe ein langer „Abnutzungskrieg“, die Frontlinien hätten sich seit Monaten kaum verändert. „Ein Weg aus diesem brutalen, mörderischen Krieg erfordert letztlich die Bereitschaft beider Seiten für Verhandlungen über einen Waffenstillstand und einen längerfristigen Frieden“, betont der Friedensverband. Die AGDF ist ein Dachverband, in dem sich Organisationen und Initiativen vor allem aus dem Bereich der evangelischen Kirche zusammengeschlossen haben.

Auch wenn aktuell nicht absehbar sei, wie Russland an den Verhandlungstisch gebracht werden könne, solle die Verhandlungsbereitschaft durch Initiativen von internationalen Institutionen, Organisationen und anderen Staaten massiv gefördert werden. „Die AGDF sieht mit Sorge, dass die Aufmerksamkeit für den Krieg und seine Opfer auch in Deutschland zu schwinden scheint“, heißt es in der Erklärung. Der zweite Jahrestag des russischen Einmarsches solle Anlass sein, innezuhalten und die unter dem Krieg leidenden Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Unterstützung zu rücken.

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Grünen-Politiker Saleh für differenzierteren Blick auf Nahost-Krieg

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Grünen-Politiker Saleh für differenzierteren Blick auf Nahost-Krieg evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 08:42

Berlin (epd). Der Grünen-Politiker Kassem Taher Saleh fordert bessere Aufklärung zum Nahost-Konflikt und eine differenzierte Sicht auf den Krieg im Gaza-Streifen. Auch wenn Deutschland zu seiner historischen Verantwortung stehe, heiße das nicht, dass alle Handlungen Israels zu 100 Prozent unterstützt werden müssten, sagte Saleh der in Berlin erscheinenden „taz“ (Freitag). „Leider entstand aber nach dem 7. Oktober in der migrantischen Community und bei mir der Eindruck: Wir müssen uns jetzt ohne Wenn und Aber zu Israel bekennen - sonst sind wir nicht mehr Teil dieses Landes.“

Zugleich wandte sich Saleh klar gegen antisemitische Vorfälle bei Demonstrationen, an denen sich auch viele Menschen mit Migrationshintergrund beteiligt hatten. „Ich hätte mir auf den Demonstrationen auch klarere Positionen zu den Morden des 7. Oktober gewünscht, genauso wie eine klare Distanzierung von all jenen, die das Massaker gefeiert haben“, betonte der im Irak geborene Politiker. „Die Hamas ist eine Terrororganisation, will den Staat Israel auslöschen und muss vernichtet werden.“

Dennoch frage er sich, warum Israel in Kauf nehme, dass durch den Beschuss von Krankenhäusern und Schulen so viele Menschen stürben. „Daneben hätte ich mir gewünscht, dass man das und den Schmerz der migrantischen Communitys stärker in unsere politischen Debatten aufnimmt“, sagte der Baupolitiker Saleh im Interview. „Auch da hat es mir an Empathie gefehlt, gerade von Regierungsmitgliedern und insbesondere von Bundeskanzler Olaf Scholz.“

Zum in drei Wochen beginnenden Ramadan erklärte der Politiker mit kurdischem Vater und arabischer Mutter: „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen zumindest diesen einen Monat ohne Angst um ihr Leben, ohne Krieg und ohne Waffen begehen können.“

Zum Verstehen der Hintergründe des Nahost-Konflikts wirbt Saleh für mehr Aufklärung und Bildungsarbeit. In seiner Schulzeit in Deutschland hätte er gerne erfahren, was es bedeute, jüdisch zu sein - in Deutschland und in Israel. „Aber das hat komplett gefehlt. Und das gibt es bis heute nicht genug“, sagte er.

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Peter Kraus will auch nach sechs Abschiedstourneen nicht aufhören

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Peter Kraus will auch nach sechs Abschiedstourneen nicht aufhören evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 08:39

München (epd). Peter Kraus denkt nach eigenen Worten mit 84 Jahren noch nicht ans Karriereende. In den vergangenen Jahre habe er bereits sechs Abschiedstourneen gegeben. „Ja, was soll ich sagen, ich bin nun mal nicht gestorben, ich fühle mich gut“, sagte der Sänger dem am Freitag in München erschienenen „SZ Magazin“. Er sei glücklich, dass er Fans habe, die nach 60 Jahren noch zu seinen Konzerten kommen.

Kraus räumte ein, Gedanken an den Tod zu vermeiden. „Aber in letzter Zeit beschäftigt es mich langsam“, sagte er. Wie sich Menschen später an ihn erinnern, ist ihm laut eigener Aussage „wurscht“. „Ich bin zufrieden, wenn alle nur 'Sugar Baby' sagen“, sagte der Musiker unter Anspielung auf eines seiner bekanntesten Lieder.

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Umfrage: Bargeldabheben für viele teurer

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Umfrage: Bargeldabheben für viele teurer evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 07:44

Berlin (epd). Beim Abheben von Bargeld sind die Hürden für viele gestiegen: Fast ein Viertel der Verbraucher musste innerhalb der vergangenen drei Jahre mehr Gebühren dafür zahlen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Freitag unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage für die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) berichteten. Für 26 Prozent der Befragten verlängerte sich demnach der Weg zum Geldautomaten. Befragt wurden 1000 Internetnutzer.

Rund 27 Prozent erklärten der Umfrage zufolge außerdem, in den vergangenen sechs Monaten mindestens einmal in der Situation gewesen zu sein, in der eine Barzahlung gar nicht möglich war. Eine rückläufige Akzeptanz von Bargeld sei aber nicht akzeptabel, erklärte die Verbraucherzentrale laut Bericht. Es müsse die Wahl zwischen Bar- und Digitalzahlungen geben, sagte vzbv-Vorständin Ramona Pop. Bezahlen mit Bargeld sei einfach, anonym, hinterlasse keine Daten und sei universell einsetzbar.

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Familientherapeutin: "Wichtig ist, den Eltern viel Zeit zu lassen"

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Familientherapeutin: "Wichtig ist, den Eltern viel Zeit zu lassen" evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 06:37

Heiligenhaus (epd). Erwachsene Kinder sollten laut der Familientherapeutin Birgit Lambers mit ihren Eltern möglichst frühzeitig über eine mögliche Heimunterbringung sprechen. Wer die Pflege seiner Eltern nicht selbst übernehmen könne oder wolle, müsse das den Eltern klarmachen, sagte Lambers dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Autorin des Buches „Wenn die Eltern plötzlich alt sind: Wie wir ihnen helfen können, ohne uns selbst zu überfordern“ empfehlt Kindern, darauf hinzuweisen, „dass sie besorgt um ihre Eltern sind und es sie beruhigen würde, wenn es einen Plan gäbe“.

Die erwachsenen Kinder sollten ihren Eltern Fragen stellen wie: „Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, was aus euch werden soll, wenn ihr nicht mehr alleine leben könnt?“, rät Lambers. Der Vater und die Mutter würden zwar voraussichtlich antworten: „Darum können wir uns kümmern, wenn es so weit ist.“ Diese Reaktion sei verständlich, denn immerhin forderten die Kinder ihre Eltern auf, „sich über den schlimmsten Fall der Fälle Gedanken zu machen“.

Kinder könnten ihren Eltern in einem weiteren Schritt vorschlagen, gemeinsam unverbindlich Altenheime anzuschauen. Und sie könnten Vater und Mutter bitten, dass diese sich mit anderen Senioren zu dem Thema austauschen. „Wichtig ist, den Eltern sehr, sehr viel Zeit zu lassen und das Thema immer wieder in kleinen Häppchen anzusprechen“, betonte Lambers.

Sehr schwer hätten es jene Kinder, deren Eltern von ihrem Nachwuchs erwarten, dass er sie pflegt, sagte Lambers. Wenn Eltern Sätze sagten wie „Das ist deine Pflicht!“, wecke das in den Kindern ein sehr schlechtes Gewissen, wenn sie denken: „Vielleicht haben meine Eltern gar nicht so unrecht.“ Diesen Kindern rät die Familientherapeutin, sich vor Augen zu führen, dass mit zunehmendem Lebensalter die durchschnittliche Pflegezeit mehr als acht Jahre beträgt. Lambers: „Kinder, die womöglich selbst kleine Kinder haben, berufstätig sind und entfernt von den Eltern leben, können Pflege nicht leisten - das ist einfach nicht möglich.“ Deshalb gelte es, zusammen mit den Eltern nach Alternativen zu schauen.

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Politologe: Diskrepanz zwischen Stadt und Land wächst zunehmend

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Politologe: Diskrepanz zwischen Stadt und Land wächst zunehmend evde_m_admin Fr., 16.02.2024 - 05:40

Genf, Ansbach (epd). Der Politologe Lukas Haffert sieht in den anhaltenden Bauernprotesten ein Indiz für eine wachsende Diskrepanz zwischen Stadt- und Landbevölkerung. „Es geht gar nicht in erster Linie um das Wohlstandsniveau. Vielen ländlichen Regionen, vor allem in Westdeutschland, geht es ökonomisch sehr gut. Vielmehr geht es um Anerkennung, etwa bei der Frage von Lebensstilen“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Eine zentrale Frage ist: Welche Lebensstile sind mit einem gesellschaftlichen Statusgewinn verbunden und welche mit einem Statusverlust?“, sagte Haffert, der an der Universität in Genf Politikwissenschaft lehrt.

Eine wesentliche Rolle spielten bei dem Konflikt Werte und Prägungen. „Wenn man Menschen danach fragt, durch welche Eigenschaften sie sich auszeichnen, dann betonen Landbewohnerinnen und Landbewohner häufig Werte wie “Bodenständigkeit„ und “harte Arbeit„“, erklärte Haffert. Dies komme auch in den aktuellen Bauernprotesten deutlich zum Ausdruck. In den Städten hingegen seien es eher Werte wie „Weltoffenheit“ und „Selbstverwirklichung“, die eine viel größere Rolle spielten.

Der Wegzug junger Menschen aus ländlichen Gebieten verschärfe die Ungleichheit. „Eine unmittelbare Folge ist natürlich, dass die Bevölkerung überaltert. Besonders frustriert davon sind aber nicht die Alten, sondern die Jungen - vor allem die jungen Männer -, die zurückbleiben“, erklärt der Politologe den Unmut der Landbevölkerung.

„Ein wichtiger Befund in der Forschung ist, dass Landbewohnerinnen und Landbewohner nur wenig Vertrauen darin haben, politisch etwas bewirken zu können. Städter sind da optimistischer“, sagte Haffert. Ein erster Schritt, etwas an dieser wahrgenommenen Repräsentationslücke zu ändern, bestünde laut Haffert darin, mehr authentische Vertreter des Landes in die Parlamente zu bringen. „Auch sollte der Staat vor Ort als wahrnehmbar und beeinflussbar erscheinen, etwa indem man Landkreise nicht zu immer größeren Einheiten zusammenlegt. Und schließlich wäre es wichtig, dass Lokalzeitungen erhalten bleiben, die mit einer explizit regionalen Perspektive über die Bundespolitik berichten.“

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Vorwort zu "Komm rüber..."

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Vorwort zu "Komm rüber..." GEPCORE_EVDE_SYNC Do., 15.02.2024 - 04:45 Domingo Alvarez E/Unsplash Ohrenweide Podcast von Ralf Meister Ohrenweide Folge 1410. Helge Heynold liest: Vorwort zu "Komm rüber..." - von Ralf Meister aus dem Buch "Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge" erschienen in der edition chrismon.

Seit April 2020 erscheint täglich die Ohrenweide. In mittlerweile über 1000 Folgen werden an dieser Stelle täglich kleine Hörgeschenk zum Innehalten, Nachdenken und Hoffnung schöpfen angeboten.

Helge Heynold Helge Heynold studierte Schauspiel und spielte eine Zeit lang Theater, bevor er zum Hessischen Rundfunk wechselte. Dort war er über 40 Jahre als Redakteur, Regisseur und bald auch als Sprecher tätig. Als solcher hatte er Auftritte mit Solo-Musikern, Orchestern und Chören und las CDs ein. Seit vielen Jahren ist er zudem als Vorleser auf diversen Bühnen unterwegs - mit Lyrik, Geschichten und auch kompletten Romanen. 

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unseren kleinen Ausflügen auf die Ohrenweide. Ab diesem Jahr sind unsere Inhalte noch etwas abwechslungsreicher. So werden wir zum Beispiel häufiger zeitgenössische Lyrik präsentieren. Der Schauspieler, Radio- und Hörbuchsprecher Helge Heynold sucht weiterhin zusammen mit der evangelisch.de-Redaktion die Texte aus und liest sie seinem eigens eingerichteten Heimstudio ein.

Privat Helge Heynold zu Beginn der Corona-Epidemie in seinem improvisierten Dachkammerstudio

Den Ohrenweide-Podcast gibt es auch zum Abonnieren auf Podigee und überall, wo es Podcasts gibt.

Das Buch "Komm rüber! 7 Wochen ohne Alleingänge", herausgegeben von Ralf Meister ist beider edition chrismon erschienen und im (Online-)Buchhandel erhältlich.

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Wie die KI die evangelische Kirche verändert

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
Wie die KI die evangelische Kirche verändert GEPCORE_EVDE_SYNC Do., 15.02.2024 - 04:45 Getty Images/iStockphoto/Andreus Die Evangelische Kirche in Deutschland sammelt Erfahrungen mit künstlichen Intelligenzen. Glaube und Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz in der Kirche: Segen oder Risiko? Erfahren Sie, wie die evangelische Kirche mit neuen Technologien experimentiert und ethische Grenzen setzt. Ein Blick hinter die Kulissen des digitalen Zeitalters. evangelisch.de-Portalleiter Markus Bechtold im Gespräch Stefanie Hoffmann, Oberkirchenrätin, Stabsstelle Digitalisierung EKD.

Fluch oder Segen? Welche Chancen und Gefahren gibt es für die evangelische Kirche im Umgang mit künstlichen Intelligenzen?

Stefanie Hoffmann: Künstliche Intelligenz ist, wie alle Technologien und viele Bereiche des menschlichen Lebens, immer Fluch und Segen zugleich. Sie hat lebensdienliche und dem Leben nicht dienliche Funktionen und Einsatzmöglichkeiten. Dies zu gestalten ist unsere Aufgabe als Kirche, aber natürlich auch als Gesellschaft.

Ich erlebe die evangelische Kirche als experimentierfreudig. Dabei denke ich an den Segensroboter oder den KI-Gottesdienst auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg oder Martin Luther als Avatar, dem man im Chat Fragen stellen kann. Wie ist die Resonanz auf solche Angebote?

Stefanie Hoffmann

Stefanie Hoffmann ist Oberkirchenrätin, Stabsstelle Digitalisierung der 
Evangelischen Kirche in Deutschland. 

Hoffmann: Die Resonanz ist gemischt. Zunächst war der Segensroboter, der im Rahmen des Kirchentages beziehungsweise der Weltausstellung Reformation in Wittenberg aufgestellt wurde, in den Medien präsent. Menschen berichteten von unterschiedlichen Erfahrungen. Manche fühlten sich sehr wahrgenommen und gesegnet. Andere haben die Frage gestellt, ob jetzt alle Pfarrer:innen oder der Segen durch Maschinen ersetzt werden sollen und warum man das überhaupt ausprobieren kann. Ich finde, bei all diesen Dingen, wo Kirche experimentierfreudig ist, vom Segensroboter jetzt bis zum Lutheravatar, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Das sind zunächst einmal Experimente. Wir müssen erst einmal herauszufinden: Was macht das mit uns als Menschen? Was macht das auch mit unserem Glauben, mit unserer Tradition, mit unseren Überzeugungen?

"Eine KI an sich bietet keinen direkten Zugang zur Transzendenz"

Kann KI die spirituelle Erfahrung bereichern?

Hoffmann: Der Segensroboter und das Experiment mit dem Luther-Avatar werfen interessante Fragen auf, insbesondere wie eine trainierte KI, die Martin Luthers Schriften kennt, zu aktuellen Themen Stellung nehmen würde. Doch obwohl dies spirituelle Erlebnisse auslösen kann, bedarf es genauer Untersuchungen, denn eine KI an sich bietet keinen direkten Zugang zur Transzendenz. Das spielt sich zwischen Mensch und Gott ab. Wo werden spirituelle Erfahrungen gemacht, wo bekomme ich plötzlich Antworten, die jenseits dessen liegen, was auf der Textebene miteinander geteilt wurde? Spirituelle Erfahrungen sind sehr individuell und können auch durch Naturerlebnisse entstehen. Hiermit beschäftigt sich die christliche Mystik seit vielen Jahrhunderten. Warum sollten wir KI grundsätzlich von der Möglichkeit ausschließen, dass auch hier spirituelle Erfahrungen gemacht werden können.

Wo gibt es weiteres Potenzial für den Einsatz von KI in der evangelischen Kirche?

Hoffmann: Das Thema Künstliche Intelligenz hat Anfang letzten Jahres einen großen Aufschwung erlebt, als ChatGPT in die Welt kam und plötzlich von vielen Menschen zu Hause genutzt werden konnte. Gerade in dem Bereich der KI-Sprachmodelle wird vieles ausprobiert. Diese Modelle bieten die Möglichkeit, Menschen von repetitiven Aufgaben zu entlasten, sei es bei der Beantwortung von Anfragen oder in der Öffentlichkeitsarbeit, wo häufig gestellte Fragen mit Vorlagen beantwortet werden können. In der evangelischen Kirche gibt es noch keine flächendeckende Implementierung vollautomatisierter Antwortsysteme. Da sitzen immer  noch Menschen dahinter. Und das ist ja auch gut und gehört zu uns als Kirche dazu. Vor allem glaube ich, das ist für die Zeit, in der wir leben und unsere ersten Erfahrungen mit genau solchen Sprachmodellen machen, auch ganz wichtig. Grundlegende Fragen klären sich erst, wenn wir Erfahrungen sammeln. Es ist entscheidend, diese zu klären, wie die Verantwortlichkeit für die Funktionsfähigkeit der Systeme und die möglichen Risiken. Da befinden wir uns auf dem Weg, zu verantwortlichen Strukturen zu gelangen.

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Im Bereich der Seelsorge scheint Chat-GPT bereits gute Arbeit leisten zu können. Gibt es da Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI in der Kirche?

Hoffmann: Natürlich gibt es Bedenken, aber auch den Blick auf viele Chancen. In der Seelsorge unterliegen wir besonders streng dem Datenschutz- und auch dem Seelsorgegeheimnisgesetz. Überall wo Seelsorge stattfindet und wir jetzt nicht von einem idealisierten, abgeschlossenen, abhörsicheren Raum ausgehen, in dem zwei Menschen miteinander reden und niemand etwas aufschreibt, haben wir es immer damit zu tun, dass Gespräche abgehört und aufgezeichnet werden können. Mit den digitalen Möglichkeiten entstehen digitale Fragmente, sogenannte Metadaten. Diese Daten können sensibel sein, wie zum Beispiel die Häufigkeit von Gesprächen mit einer Beratungs-KI. Das müssen wir uns natürlich anschauen. Im Bereich der Seelsorge, Beratung und auch in der Therapie gibt es einen großen Bedarf von Ratsuchenden, der derzeit nicht ausreichend gedeckt wird. Daher ist es sinnvoll zu untersuchen, wo der Einsatz von KI in diesen Bereichen hilfreich sein könnte, möglicherweise sogar hilfreicher, als sich einem Menschen zu offenbaren. Dabei muss stets im Blick behalten werden, wie dies die Freiheit des Einzelnen erweitern kann, zum Beispiel auch mal nicht mit einem Menschen über persönliche Angelegenheiten sprechen zu müssen.

Welche Schritte macht die Kirche, um sicherzustellen, dass der Einsatz von KI die Werte der Nächstenliebe, Empathie und Gerechtigkeit widerspiegelt?

Hoffmann: Die Prinzipien der Nächstenliebe, Empathie, Gerechtigkeit und Freiheit sind integraler Bestandteil des kirchlichen Handelns, das sich auf eine Vielzahl von Themen erstreckt. Als verfasste Kirche verfügen wir über Strukturen, die sicherstellen sollen, dass Einschränkungen menschlicher Freiheit erkannt werden. Von außen wirkt das oft sehr institutionalisiert. Im Kern geht es aber darum sicherzustellen, dass die neuen Handlungsmöglichkeiten, die wir ergreifen, auf dem Fundament stehen, das uns als Kirche eint.

Wie können die Technologien der KI so gestaltet werden, dass sie die Vielfalt der kirchlichen Gemeinschaft berücksichtigen?

Hoffmann: Unsere Überlegung ist es, ein bisschen auf den Anfang zu schauen. Large Language Models wie ChatGPT sind nicht vom Himmel gefallen, sondern werden mit öffentlich zugänglichen Daten im Internet trainiert. Wir fragen uns daher zum Beispiel, welche Auswirkungen dies auf die Daten auf kirchlichen Webseiten hat. Sollen wir uns dafür einsetzen, dass diese Websites von solchen lernenden Sprachsystemen leicht genutzt werden können? Oder sollten wir vielmehr überlegen, welche Inhalte besonders schutzbedürftig sind?

Wie kann die KI dazu beitragen, die Barrierefreiheit in der Kirche zu verbessern und Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen besser einzubeziehen?

Hoffmann: Die Frage nach Inklusion stellt sich beispielsweise im Bereich der Evangelischen Bildung, insbesondere wie künstliche Intelligenz verschiedene Formen von Behinderungen und Bedürfnissen unterstützen kann, um Zugänglichkeit zu verbessern. Beispielsweise gibt es Screenreader für blinde oder sehbehinderte Menschen. Auch für Personen mit unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten kann KI eine Annäherung an Texte und Aufgaben ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Anpassung des Unterrichts an individuelle Bedürfnisse in Klassen verschiedener Größen. Hier wird untersucht, wie KI-gestützte Feedbacksysteme helfen können, den Schülerinnen und Schülern passende Zugänge zu Lehrinhalten zu bieten.

Wie siehst Du die Rolle der evangelischen Kirche bei der Entwicklung ethischer Richtlinien für den Einsatz von KI in der Gesellschaft?

Hoffmann: Die Gesellschaft ist bereits in eine breite Diskussion über KI eingebunden, von EU-Gesetzgebungsverfahren bis hin zu UN-Menschenrechtsnormen. Die Kirche engagiert sich in diesen Prozessen. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft und besonders als Kirche, die sich intensiv mit Ethik und verantwortungsvollem Leben auseinandersetzt, im Dialog bleiben. Es wäre jedoch falsch zu behaupten, die Kirche solle hier eine Führungsrolle einnehmen oder sich eine separate Ethik der KI schaffen.

Wie können Risiken und Missbrauchsmöglichkeiten mit KI-basierten Anwendungen frühzeitig erkannt werden?

Hoffmann: KI-Anwendungen müssen bestmögliche Sicherheit gewährleisten, einschließlich IT-Sicherheit, Datenschutz und verantwortungsvoller Umsetzung. Verantwortung bedeutet, klar definierte Verantwortlichkeiten zu haben. Regelmäßige Überprüfungen auf Bias oder Diskriminierung sind wichtig, besonders bei selbstlernenden Systemen, um sicherzustellen, dass sie unseren ethischen Grundsätzen entsprechen. Es gehört zu unserem evangelischen Selbstverständnis, mit ethischen Fragen differenziert und verantwortungsbewusst umzugehen. In den kommenden Jahren werden wir mit vielen Dilemmata konfrontiert sein, in denen KI einerseits das Leben erleichtern kann, aber auch negative Konsequenzen mit sich bringt, wie etwa bei der Datenverarbeitung und dem Schutz der Privatsphäre. Es ist unsere Aufgabe im Sinne einer christlichen Ethik zu betonen, dass trotz dieser Herausforderungen Entscheidungen von Menschen getroffen werden müssen. Wir können KI-generierte Informationen nutzen, um Entscheidungen vorzubereiten, aber die letztendliche Verantwortung liegt immer beim Menschen. Verantwortung ist immer etwas Zwischenmenschliches. Die verantwortliche Entscheidung können wir nicht an Maschinen delegieren. Sie muss am Ende beim Menschen bleiben.

Das klingt alles schon recht strategisch. Arbeitet die Kirche an einer KI-Strategie?

Hoffmann: Wir nähern uns dem Thema KI ähnlich wie viele andere Arbeitsbereiche. Es ist jetzt nicht festgelegt, dass wir in drei Jahren oder so eine KI-Strategie haben müssen. KI hat in den letzten eineinhalb Jahren große Fortschritte gemacht hat, insbesondere bei der Simulation menschlicher Sprache. Das Thema ist schon seit Jahrzehnten im Fokus. Wir können noch nicht genau sagen, wohin es führt, aber wir beobachten genau, wie wir neue Technologien und Werkzeuge in unsere Digitalisierungsstrategie integrieren können, um den Menschen und dem Leben zu dienen und um es mit den Worten aus der Denkschrift "Freiheit digital – Die Zehn Gebote in Zeiten des digitalen Wandels" zu sagen, die vor einigen Jahren entstanden ist: "Freiheit zu bewähren". Das heißt: menschliche Handlungsspielräume zu erweitern und nicht einzuschränken.

Kommt in Zeiten knapper Kassen und Mitgliederschwund die KI zur rechten Zeit?

Hoffmann: Ich glaube nicht, dass die KI ein einfaches Heilsversprechen bietet. Sie bietet wie die Digitalisierung Instrumente, die wir sorgfältig nutzen oder auch begründet nicht nutzen können. Digitale Werkzeuge und KI bieten heute schon Möglichkeiten, Ressourcen zu gewinnen und sich auf das Kerngeschäft der Kirche konzentrieren zu können: Verkündigung, Seelsorge, Lehre. Der Ruf nach weniger Verwaltung sagt sich dabei immer so leicht. Gleichzeitig gehört die Verwaltung zum Dasein der Kirche. Es geht nicht darum, die Verwaltung möglichst auf null zu bekommen. Die Verwaltung bleibt ein integraler Bestandteil, den wir verantwortungsbewusst handhaben müssen. Einfache Heilsversprechen wie ‚und die Kirche hatte große Probleme und dann kam die KI und dann hatte sie endlich wieder Zeit, das Evangelium zu verkünden‘, halte ich für sehr problematisch.

Was würde Dich glücklich machen, wenn die KI das könnte? Was erhoffst Du Dir?

Hoffmann: Da möchte ich den Blick nochmals auf die Seelsorge und Beratung werfen. Mich würden einfache Beratungsalgorithmen glücklich machen. Es gibt Methoden der Gesprächsführung in der Seelsorge und in der Beratung, die relativ mechanisch ablaufen. Das betrifft natürlich nicht alle Bereiche der Seelsorge. Aber es gibt Methoden, die dazu anregen, selbst ins Nachdenken zu kommen und dieses Nachdenken nicht immer nur im Kreis laufen zu lassen, sondern nach vorne zu richten. In der Seelsorge und Beratung geht es in der Regel nicht darum, dass mir jemand sagt, was ich tun soll, sondern dass ich selbst dahin komme, was mich wieder mehr mit meinen Ressourcen verbindet, was mich vielleicht auch näher zu Gott bringt. Für solche Situationen, in denen ich gerne Impulse von außen beim Nachdenken hätte, sehe ich ein Potenzial für algorithmische Systeme, möglicherweise mit Sprach-KI. Da sehe ich eine schöne Chance, wie Menschen tatsächlich in ihrem Leben und auch in ihrem Glauben angeregt durch kluge Fragen weiterkommen.

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TV-Tipp: Kroaten-Krimi "Die toten Frauen von Brac"

evangelisch.de 2 months 3 Wochen ago
TV-Tipp: Kroaten-Krimi "Die toten Frauen von Brac" GEPCORE_EVDE_SYNC Do., 15.02.2024 - 04:30 Getty Images/iStockphoto/vicnt 15. Februar, ARD, 20.15 Uhr: Eine Yacht rast in die Kaimauer. An Bord entdeckt die Polizei einen bewusstlosen Mann am Steuer und die Leichen zweier Frauen. Und die Amokfahrt soll nun ein Täuschungsmanöver sein, um auf Verbrechen in einem Weingut in Kroatien hinzuweisen. Eine fesselnde Geschichte.

Eine Yacht braust Richtung Strand und hat derart viel Tempo, dass sie beinahe die Kaimauer überwindet. Dort ragt sie nun in die Luft wie einst der weiße Hai beim Angriff auf das Boot seiner Jäger. An Bord entdeckt die Polizei einen bewusstlosen Mann am Steuer und die Leichen zweier Frauen. Der jugendliche Skipper kann sich angeblich an nichts erinnern, was Stascha Novak (Jasmin Gerat) und ihr Kollege Emil Perica (Lenn Kudrjawizki) umgehend als plumpes Täuschungsmanöver durchschauen. Die junge Frau, die ihm zu Hilfe geeilt ist und die Polizei informiert hat, entpuppt sich als seine Freundin, die vermeintliche Amokfahrt als Akt der Verzweiflung: Auf Brač, der Heimatinsel von Mile (Michelangelo Fortuzzi), werden geflüchtete Frauen wie Sklavinnen zur Arbeit auf einem Weingut gezwungen. Weil der einheimische Polizeichef, Darko Zelic, nichts unternimmt, wollten Mile und die Menschenrechtsaktivistin Danka (Sonja Weißer) mit ihrer Aktion auf das Verbrechen hinweisen. Die beiden Frauen sind in den Rücken geschossen worden, möglicherweise beim Fluchtversuch; das Pärchen hat sie aus einem Kühlhaus "entführt". 

Als Zelic (Sascha Geršak) in Split auftaucht, um nicht nur die Leichen, sondern auch den jungen Mann mitzunehmen, stellt sich zur Verblüffung von Stascha und Emil heraus, dass er Miles Vater ist. Der Junge behauptet, sein Erzeuger stecke mit dem Winzer und dem Yachtverleiher Kral (Bardo Böhlefeld), der die Frauen mit seinen Booten nach Brač bringen lässt, unter einer Decke; aber das ist nicht mal die halbe Wahrheit. Ähnlich wie im letzten Film entpuppt sich auch dieser "Kroatien-Krimi" als Fall, der viel größer ist, als es zunächst den Anschein hat.

Schon in "Scheidung auf Kroatisch" war der erste Mord bloß der Beginn einer Kette, an deren Ende ein mächtiger Gegner stand, und es war klar, dass diese Figur viel zu interessant ist, um sie nicht noch mal auftauchen zu lassen: Im Vergleich zum mächtigen Mladen Kevala, von Jens Münchow angemessen schurkisch verkörpert, sind die Insulaner bloß kleine Fische. In einer kaltblütig umgesetzten Szene, die in krassem Kontrast zu den hellen, freundlichen Urlaubsbildern steht, begeht der Gangster eine verblüffende "No Look"-Hinrichtung, während er einem neuen Mitarbeiter in die Augen schaut. Die Botschaft ist unmissverständlich: Wenn die Mafia ein Arbeitsverhältnis kündigt, dann für immer. 

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Bis zum spannenden Showdown mit dem Mörder dauert es allerdings noch eine Weile. Die Handlung ist zwar dicht, lässt aber dennoch Muße genug, um die erneut exquisite Bildgestaltung durch Hannes Hubach zu würdigen; Regie führte wie bislang in allen Kroatien-Krimis Michael Kreindl. Die beiden nutzen die Zeit für allerlei schöne Aufnahmen mit kräftigen Farben, die jedoch nie bloß Lückenfüller sind, weil Stascha und Emil erst mal rausfinden müssen, wer auf Brač tatsächlich mit wem gemeinsame Sache macht. Reihenschöpfer Christoph Darnstädt ergänzt die Krimihandlung zudem durch einen interessanten Vater/Sohn-Konflikt, der mehr als bloß Beiwerk ist: Zelic, der sich geduldig von Mile beschimpfen lässt, ist keineswegs der skrupellose Verbrecher, als den ihn der junge Mann hinstellt; selbst wenn er durchaus Dreck am Stecken hat. Das Finale beginnt, als der Polizist mit Sturmgewehr und Handgranaten in den Krieg zieht: allein gegen die Mafia. 

Neben der jederzeit fesselnden Geschichte ist der sechzehnte "Kroatien-Krimi" auch darstellerisch sehenswert. Sascha Geršak versieht den vermeintlich vierschrötigen und anfangs komplett unkooperativen "Inselsheriff" mit kleinen Momenten, die ihn fast sympathisch machen. Selbst eine filmisch eigentlich abgenutzte Spiegelszene, als Zelic seinem Spiegelbild einen Kopfstoß verpasst, wirkt angebracht: Der Polizist hat sich auf einen Pakt mit dem Teufel eingelassen; und nun bittet er den Teufel zum Tanz. Jasmin Gerat hat mittlerweile ohnehin vergessen lassen, dass die weibliche Hauptrolle in den ersten sechs Episoden von Neda Rahmanian verkörpert worden ist. Ein Loblied auf Lenn Kudrjawizki ist ohnehin längst überfällig. Der als Baby mit seinen Eltern nach Ost-Berlin immigrierte gebürtige Russe ist weit mehr als bloß der Mann an ihrer Seite; Emil hat sich längst zu einem gleichwertigen Partner entwickelt. Für viel Gefühl sorgt die Fortsetzung der privaten Ebene und Staschas Beziehung mit Rechtsmedizinerin Brigita (Sarah Bauerett); Darnstädt lässt seine Geschichte nach glücklich überstandenem Feuergefecht inklusive abschließendem grimmigem Knalleffekt mit einem bewegenden Epilog enden. 

Mehr zu TV-Tipp 15. Februar, ARD, 20.15 Uhr: TV-Tipp: Kroaten-Krimi "Die toten Frauen von Brac"Die Yacht rast in die Kaimauer. An Bord entdeckt die Polizei einen bewusstlosen Mann am Steuer und die Leichen zweier Frauen. Die Amokfahrt soll nun ein Täuschungsmanöver sein, um auf Verbrechen in einem Weingut in Kroatien hinzuweisen. 13. Februar, ARD, 20.15 Uhr: TV-Tipp:"Die Notärztin"Die ärztliche Heldin dieser Dienstagsserie, heißt es im ARD-Pressematerial, erlebe "emotionale Höhen und Tiefen, dramatische Notfälle und bewegende Dramen." Die neue Serie lebt vor allem von der Kunst der Titeldarstellerin Sabrina Amali. Fernsehen Krimi Medien TV-Tipp
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